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Interview mit Tight End Marvin Pludra. Der gebürtige Karlsruher ist für die Saison 2022 nach Düsseldorf gezogen, um dort für das Franchise Rhein Fire zu spielen.

Foot Bowl:
Hallo Marvin, stell dich bitte einmal vor.

Pludra:
Ich bin Marvin Pludra, bin 21 Jahre alt, komme aus Karlsruhe und spiele dieses Jahr als Tight End für Rhein Fire. Hauptberuflich arbeite ich als Mechatroniker.

Foot Bowl:
Was sind neben American Football deine Hobbys?

Pludra:
Football ist neben der Arbeit das Haupthobby. Zusätzlich mache ich auch noch gern etwas mit meinen Freunden und meiner Familie. Doch dadurch, dass Football mittlerweile so viel Zeit in
Anspruch nimmt, ist nicht mehr viel Zeit für anderes.

Foot Bowl:
Wie bist du zum American Football gekommen?

Pludra:
Im Jahr 2012 habe ich aufgehört, Handball zu spielen. Zur selben Zeit haben die Badener Greifs ein Tryout in Karlsruhe abgehalten. Daraufhin habe ich mit einem Kumpel dort vorbeigeschaut und seitdem habe ich nicht mehr aufgehört, American Football zu spielen. Football ist für mich eine Leidenschaft geworden.

Foot Bowl:
Hast du bei den Badener Greifs auch auf der Position des Tight Ends gespielt?

Pludra:
In der Jugend war ich jahrelang in der O-Line. Da ich zu groß für die U15 oder U17 war, musste ich im Alter von zwölf Jahren bereits bei der U19- Mannschaft mit trainieren. Auf der Position des Tight Ends habe ich erst in der letzten U19-Saison und in der Herrenmannschaft gespielt.

Foot Bowl:
Was sind deine Aufgaben als Tight End?

Pludra:
Tight End ist eine Mischung aus einem O-Liner und einem Receiver. Das heißt, wenn wir einen Lauf-Spielzug haben, dann blocke ich dem Runningback den Weg frei. Beim Passspielzug gibt es ebenfalls zwei mögliche Konzepte. Entweder bin ich wieder als Blocker auf dem Platz, um die Defensive Line aufzuhalten, oder ich gehe selbst auf eine Route, um dann den Pass zu fangen.

Foot Bowl:
Wie bist du Teil der Stuttgart Surge geworden?

Pludra:
Das kam durch einen Anruf von Martin Hanselmann.
Es war eine große Ehre für mich, als er sich bei mir gemeldet hat und fragte, ob ich für die Surge spielen möchte. Ich war damals noch bei den Badener Greifs in der vierten Liga und
dann natürlich sehr gespannt darauf, in einer so hochklassigen Liga mitspielen zu können.

Foot Bowl:
Du bist von der vierten Liga in die ELF gewechselt. Was waren die größten Unterschiede, die du festgestellt hast?

Pludra:
Die Geschwindigkeit der Spieler. Alle Spieler sind Top-Athleten in unserer Liga. Wenn man sich Marcel Dabo als Beispiel anschaut, er war wohl der schnellste Spieler der ELF. Man muss alles viel schneller lesen, es wird viel mehr Football-IQ von einem verlangt. Die Trainer sind um Welten
besser, die Organisation hinter dem Training, also für Game Days, wie Trainings vorbereitet werden und das ganze Equipment ist viel professioneller.

Foot Bowl:
Wie hast du es geschafft, Privates und Football unter einen Hut zu bringen?

Pludra:
Ich hatte sehr viel Glück mit meinem alten Arbeitgeber in Karlsruhe. Wenn ich spontan Urlaub gebraucht habe, um zum Beispiel mit dem Team nach Barcelona zu fliegen, war er sehr flexibel und gab mir kurzfristig frei. Denn wir mussten uns Freitags früh um sechs schon auf den Weg zum Frankfurter Flughafen machen. Dafür bin ich meinem Arbeitgeber echt dankbar, dass er das möglich gemacht hat. Zusätzlich konnte ich gut Gleitzeit aufbauen, um sie dann
auch mal fürs Training nehmen zu können.

Foot Bowl:
Wie hast du dich gefühlt, als du das erste Mal für die Surge im Stadion aufgelaufen bist?

Pludra:
Da kommen wir zurück zur vierten Liga. Dort hatten wir vielleicht 200 – 300 Zuschauer. Als ich dann in der ELF in dieses überwältigende Stadion einlief, welches meiner Meinung nach das schönste Stadion der Liga letztes Jahr war, und dort bis zu 2000 Zuschauer auf den Rängen saßen , war das schon sehr überwältigend. 2000 Leute, die für dein Team ins Stadion kommen und dieses anfeuern, ist einfach grandios.

Foot Bowl:
Welche Auswärtsfahrt hat dir denn am besten gefallen?

Pludra:
Vom Feeling her war definitiv Barcelona am schönsten. Es war einfach cool, in ein Flugzeug zu steigen, um in einem anderen Land Football zu spielen. Es fühlte sich dann natürlich auch noch ein Stück professioneller an. Berlin war auch toll, vor allem weil wir von der Stadt drum herum noch einiges mitbekommen haben.

Foot Bowl:
Für das Jahr 2022 wurden vier neue Teams verkündet, unter anderem Rhein Fire, für welches du dieses Jahr spielen wirst. Wie kam es zu dem Wechsel?

Pludra:
Als die Liga gegründet wurde, kam schnell die Frage auf, wann Rhein Fire an den Start gehen wird. Zusätzlich schwärmte mir mein Vater immer vor, wie großartig die Rhein Fire-Spiele in der Vergangenheit
waren und welch tolle Fans sie früher hatten. So wuchs in mir eine gewisse Hoffnung und Vorfreude auf Rhein Fire. Als dann die Coaches mit mir in Kontakt getreten sind, wurde es immer klarer, dass ich dort unbedingt hin wollte. Das Team ist cool, die Coaches sind top und die Fans schon jetzt atemberaubend.
Die Entscheidung war am Ende fast ein Selbstläufer.

Foot Bowl:
Was sind deine Ziele und Wünsche für dieses Jahr?

Pludra:
In der letzten Saison stand ich ein Yard vor einem Touchdown, den ich leider nicht holen konnte. Deshalb ist mein Ziel für dieses Jahr auf jeden Fall mein erster ELF-Touchdown. Für das Team wünsche ich mir, dass wir das beste Team der Liga werden.

Foot Bowl:
Auf welchen Gegner freust du dich am meisten?

Pludra:
Es gibt zwei Teams, auf welche ich mich schon sehr freue. Einmal die Istanbul Rams, da bin ich sehr gespannt, auf welchem Niveau man in der Türkei Football spielt. Zum anderen freue ich mich auch sehr auf Stuttgart, weil ich natürlich noch viele Freunde vom letzten Jahr dort habe. Falls das in den Playoffs
zustande kommen würde, freue ich mich schon drauf, wieder im Gazi-Stadion aufzulaufen.

Foot Bowl:
Als ELF-Spieler hast du eine gewisse Vorbildfunktion an Zuschauer und andere Sportler. Wie hat sich das
bei dir schon bemerkbar gemacht?

Pludra:
Bei den Zuschauern tatsächlich weniger, aber bei den Jugend-Spielern meines vorherigen Teams, den Badener Greifs, habe ich das gemerkt. Sie wissen, dass ich aus der vierten Liga in eine professionalisierte Liga gewechselt bin und sie schauen da schon etwas zu einem auf. So konnte ich in der Off-Season im
Jugend-Training helfen und habe mein Wissen aus dem letzten Jahr weitergegeben.

Foot Bowl:
Hast du noch ein paar Worte, die du den Fans und Followern mitgeben möchtest?

Pludra:
Großes Danke an die Fans, dass sie schon jetzt so aktiv dabei sind und das Team und die Liga unterstützen.
Ich hoffe, dass sie diese Saison zahlreich im Stadion sind, um uns zu unterstützen.